Wenn die Katze zu dick ist – Was Sie gegen Übergewicht bei Katzen tun können
17.12.2021

Katzen leben bei ihren Menschen in Vollpension. Falsche Ernährung und zu wenig Bewegung führen oft zu Übergewicht. Besonders Wohnungskatzen sind gefährdet. Lesen Sie, woran Sie erkennen, ob Ihre Katze zu dick ist, und was Sie gegen ihr Übergewicht tun können.
Mindestens jede dritte Katze in Deutschland ist zu dick
Der Grund ist meistens zu viel oder zu kalorienreiches Futter bei zu wenig körperlicher Betätigung. In seltenen Fällen liegt die Ursache für Übergewicht an einer Stoffwechselstörung oder an Medikamenten. Auch eine Kastration oder Sterilisation senkt den Energiebedarf der Katze und sie benötigt weniger Futter.
Die Folgen von Übergewicht können Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit Atemnot oder Schäden an Leber und Nieren sein. Auch Gelenkprobleme wie Arthrose und Erkrankungen der Harnblase kommen vor. Übergewicht erschwert auch den Alltag Ihrer Katze: Beim Putzen erreicht sie einzelne Körperpartien nicht mehr und wird unsauber.
Unbedingt vermeiden sollte man Übergewicht bei Katzenwelpen und jungen Katzen. Bereits im Welpenalter wird die Anzahl der Fettzellen im Körper festgelegt, später nehmen diese Zellen lediglich an Größe zu. Eine erwachsene Hauskatze wiegt je nach Geschlecht, Rasse, Größe und Alter zwischen drei und fünf Kilogramm. Eine gesunde Katze hat eine leichte Fettschicht an Bauch, Brust und Rippen. Ihre Taille ist deutlich zu erkennen, aber nicht eingefallen.
So erkennen Sie, ob Ihre Katze Übergewicht hat
- der Bauch hängt tiefer als der Brustkorb, ist rund und wackelt beim Gehen
- die Taille ist nicht mehr oder kaum noch zu erkennen
- Rippen und Wirbel sind unter der Fettschicht nicht mehr zu ertasten
So funktioniert die Katzendiät
Bevor Sie Ihre Katze auf Diät setzen, klären Sie mit dem Tierarzt ab, dass das Übergewicht keine organische Ursache hat. Wichtig: Verordnen Sie Ihrer Katze niemals eine Nulldiät. Körperfett wird dann in die Leber abgezogen, was zu Organversagen führen kann.
Zu Beginn der Diät animieren Sie Ihre Katze zu mehr Bewegung. Vor allem Stubentiger sollten zwei Stunden täglich spielen und toben. Katzen sind von Natur aus verspielt. Kreative Beschäftigungen machen ihnen Spaß und helfen ganz nebenbei beim Abspecken:
Wie Sie Ihre Katze zu mehr Bewegung motivieren
- eine Knistermaus oder ein Ball wecken den Jagdinstinkt
- eine Katzenangel fördert den Spieltrieb
- ein Kletterbaum erfordert Geschicklichkeit
- geben Sie Ihrer Katze Gelegenheit, sich ihr Futter zu erarbeiten, indem sie es aus unterschiedlichen Behältern angeln muss.
- Weitere Tipps, wie Sie Wohnungskatzen beschäftigen, finden Sie hier im Video.
Reduzieren Sie die Futtermenge nur langsam. Weil die Katze ihren Energiebedarf herunterfährt, wenn sie weniger Futter bekommt, sollte sie ausreichend Gelegenheit haben, überschüssige Energie abzubauen.
So füttern Sie Ihre Katze in der Diät
- Mit einem konsequenten Diätplan behalten Sie den Überblick
- Dosieren Sie genau, Dosierungsangaben auf den Futterpackungen sind oft zu hoch
- Verteilen Sie die Tagesration auf mehrere kleine Mahlzeiten, am besten morgens, abends und bevor Sie ins Bett gehen
- Leckerlis sind Zusatzkalorien. Ziehen Sie sie von der Tagesration ab
- Futter ist kein Trostmittel
- Katzen betteln gerne am Tisch. Belohnen Sie auch penetrante Bettler nicht mit Futter
Welches Futter ist sinnvoll für eine Diät?
- Trockenfutter ist wichtig für die Zahnpflege der Katze. Stellen Sie es jedoch nicht ganztägig zur Verfügung. Es enthält fast kein Wasser und hat deshalb eine hohe Energiedichte.
- Nassfutter enthält Wasser. Im Vergleich zu Trockenfutter nimmt die Katze bei gleicher Futtermenge weniger Kalorien auf.
- Vermeiden Sie versteckte Zucker wie Inulin und Karamell in Fertigfutter.
- Menschliche Nahrung ist für Katzen oft ungeeignet und darum tabu.
- Artgerechte Ernährung sieht einen hohen Fleischanteil vor. Sie können Ihre Katze mit selbstgekochtem Futter versorgen oder auf Rohfütterung (BARF) umsteigen.
- Diätfutter aus dem Fachhandel sind vor allem für stark übergewichtige Katzen geeignet.
Nur bei schlanken Rassen wie Siam und Orientalen ist eine schmale Silhouette normal. Ansonsten gilt: Spürt man die Rippen schon bei leichtem Druck oder stehen die Beckenknochen hervor, sollte man unbedingt einen Tierarzt aufsuchen, um Parasitenbefall oder Nierenerkrankungen auszuschließen.