Ein katzensicherer Garten – so schaffen Sie sicheren Freigang für Katzen

17.12.2021

Eine Katze sitzt auf einem Baum.

Wenn eine Katze freien Zugang zu einem Garten durch eine Katzentür und ein gemütliches Plätzchen im Haus hat, bewohnt sie aus Katzensicht ein ideales Lebensumfeld. Sie befindet sich zwar unter menschlicher Obhut, kann aber frei entscheiden, ob sie sich drinnen oder draußen aufhalten will und im Freien ihr artgemäßes Verhalten ausleben. Um Missverständnissen vorzubeugen: Einer Katze, die den Freigang nicht kennt, aber als Stubentiger entsprechende Auslastung findet, geht es – je nach Rasse – grundsätzlich nicht schlechter als dem Garten-Freigänger. Allerdings ist der Garten auch keine gefahrenfreie Zone. Mit geschultem Blick entdecken Sie Risikoquellen und können den Außenbereich katzensicher machen.

Welche Vorteile hat der Freigang im Garten für Katzen?

Der Garten bietet der Katze jeden Tag wechselnde Anreize zum Entdecken und Beobachten. Beginnend bei der Witterung bis hin zum Kontakt mit anderen Tieren, die sich im Katzenrevier bewegen, geschieht immer etwas Interessantes. Sonnenschein auf dem Pelz, feuchtes Gras unter den Pfoten oder der zwitschernde Vogel: All das wird ständig neu entdeckt und analysiert. Dazu kommen abwechslungsreiche Düfte, der Besuch von befreundeten Nachbarkatzen oder Rivalen, die vertrieben werden müssen. Im Freien werden psychische Regsamkeit und sportliche Fähigkeiten beim Klettern und Spurten angelegt. Der Gartenfreigang kann in zur Vitalität der Samtpfote beitragen.

 

 

Welche Gefahren lauern im Garten?

Allerdings gibt es in jedem Garten Dinge, die – aus der Katzenperspektive betrachtet – hohes Gefahrenpotenzial bergen. Mit etwas Umsicht können Sie die meisten dieser Risiken jedoch leicht umgehen.

 

 

Regentonnen, Teiche, Swimmingpools

Unabgedeckte Wasserflächen werden einer Katze leicht zum Verhängnis. Unter unglücklichen Umständen fällt der Tiger hinein und kann sich nicht selbst wieder aus dem Wasser befreien.

 

Versehen Sie Regentonnen unbedingt mit einem Deckel, einen Gartenteich sichern Sie im Winter mit einem Netz – dünne, zerbrechliche Eisflächen könnten unerfahrene Katzen zu riskanten Schlitterpartien verleiten. Außerdem sollten im Gartenteich keinesfalls Schlingpflanzen wachsen oder Fische eingesetzt sein. Wenn Sie einen Pool im Garten haben, sorgen Sie dafür, dass stets eine Art „Rettungssteg“ innen ins Wasser ragt.

 

 

Düngemittel, Herbizide und Insektizide

Beim Gärtnern sollte auf giftige Substanzen und Chemie zwar weitestgehend verzichtet werden, doch manchmal geht es einfach nicht ohne. Achten Sie darauf, dass die Mittel selbst nicht für die Katze erreichbar herumstehen und keine Reste in Beeten oder auf den Wegen verbleiben. Bekämpfen Sie unerwünschte Gäste nicht mit Gift!

 

 

Müll

Als Anwohner von öffentlichen Wegen und Hauptstraßen werden Sie sich wahrscheinlich manchmal über Abfälle ärgern, die achtlos über den Zaun geworfen oder geweht werden. Untersuchen Sie den Garten sorgfältig auf Plastiktüten (Erstickungsgefahr!), Glasscherben und verschluckbare Teile.

 

 

Straßenverkehr

Gartenzäune, die direkt an eine Straße angrenzen, sollten Sie so gestalten, dass die Katze nicht einfach hindurchschlüpfen und direkt auf die Fahrbahn rennen kann. Zusätzlicher Maschendraht an der Zauninnenseite oder eine dichte Hecke nimmt dem Tier an dieser Gefahrenstelle das Tempo. Auch der Weg auf Grundstücke weniger katzentoleranter Nachbarn wird durch solche Hindernisse erschwert.

 

 

Jagdgebiete in der Nachbarschaft

Auch wenn Sie im ländlichen Raum wohnen, kann ein Erkundungsgang der Katze jenseits des Gartenzauns fatal enden. In solchen Gegenden ist eine katzensichere Umzäunung besonders wichtig.

 

 

Nachbarshunde und fremde Katzen

Wenn im benachbarten Garten ein Hund Freilauf genießt, der nicht gut mit Katzen verträglich ist, kann es – auch über Grundstücksgrenzen hinweg – zu ernsten Konfrontationen kommen. Auch dominantere Katzen können in den Garten eindringen und für Unfrieden sorgen.

 

 

Pflanzen

Pflanzen gehören in den Garten. Aber nicht jedes Gewächs ist ungefährlich für eine Katze, die aus Neugier daran knabbert. Auch bestimmte Pflanzen mit Stacheln oder Dornen bergen eine Verletzungsgefahr für die Samtpfote – zum Beispiel Berberitze, Brombeere, Beetrosen und Outdoor-Kakteen.

 

 

Welche Pflanzen sind für Katzen gefährlich?

Während Katzen den Kontakt mit spitzen Stacheln nach entsprechender Erfahrung meiden, sind Giftpflanzen eine verbreitetere Gesundheitsgefahr. Eine Vielzahl von typischen Gartenpflanzen ist mehr oder weniger toxisch. Zwar sind Katzen als Fleischfresser nicht dafür bekannt, größere Pflanzenbestände abzuweiden, aber an der einen oder anderen Pflanze kann durchaus genascht werden. Verzichten Sie der Katze zuliebe im eigenen Garten daher auf die Blumen und Sträucher auf unserer Checklist.

 

Aber Achtung: Diese Liste ist bei Weitem nicht vollständig – informieren Sie sich im Zweifel vor der Gartengestaltung über die Eigenschaften der Pflanzen. Am besten fragen Sie bei Ihrem Tierarzt nach fachkundigen Rat.

 

Giftige Gartenpflanzen

  • Osterglocken
  • Oleander
  • Chrysanthemen
  • Begonie
  • Efeu
  • Buchsbaum
  • Rhododendron
  • Eibe
  • Eisenhut
  • Engelstrompete

Wie muss der katzensichere Garten beschaffen sein?

Zur Sicherheit der Samtpfote sollte sie nach Möglichkeit das Gelände nicht verlassen können. Damit die Katze im Garten und ungebetene Gäste draußen bleiben, kann sich daher die Anschaffung eines hohen Zauns lohnen. Zu bevorzugen sind an der Oberkante einwärts gewinkelte Metallzäune, an denen das Tier im Gegensatz zum Holzpfahl nicht einfach hochklettern kann.

 

Beachten Sie, dass für das Aufstellen eines Zauns ab einer gewissen Höhe gegebenenfalls eine Baugenehmigung erforderlich ist – Auskunft erteilt das örtliche Bauamt. Einen solchen Zaun können Sie dekorativ begrünen. Ein Katzenabwehrgürtel für Bäume und Fallrohre dient nicht nur dazu, die Katze von Vogelnestern fernzuhalten. Sie können damit auch Kletterpartien in allzu große Höhen vermeiden und verhindern, dass die Katze einen nahstehenden Baum oder Mast als „Schleichweg“ auf andere Grundstücke nutzt.

 

Damit die Katze sich im Garten sicher fühlt, sollte die Gelegenheit gegeben sein, nach freiem Willen zwischen Haus und Außenbereich zu wechseln. Mit einer Katzenklappe ist das problemlos zu organisieren. Es gibt Modelle, die auch in gläserne Terrassentüren eingebaut werden können und sich so programmieren lassen, dass nur die eigene Katze das Haus betreten kann.

 

Mit all diesen Maßnahmen gestalten Sie eine einwandfreies „Katzen-Freigehege“.