Welpen erziehen: So klappt es vom ersten Tag an!

04.01.2022

Brauner Welpe schaut neugierig

Ein kleines Hundebaby zieht bei Ihnen ein – was nun? Der Racker ist voller Energie, neugierig, will beschäftigt werden, ist gleichzeitig noch tapsig und orientierungslos. Er ist noch nicht stubenrein und eventuell kennt er noch nicht einmal seinen Namen. Seien Sie guter Dinge und gehen Sie die Sache systematisch an. Lesen Sie hier, wie Schritt für Schritt die Erziehung Ihres Hundes welpengerecht vonstattengeht!

Tierischer Familienzuwachs – was nun?

Bei Ihnen Zuhause angekommen, muss der Welpe erst die neue Umgebung und fremden Reize kennenlernen. Daher geben viele frischgebackene Hundehalter ihrem Kleinen eine Eingewöhnungsphase, bevor sie mit der Hundeschule beginnen. Doch genau das Gegenteil ist richtig: Starten Sie vom ersten Tag an mit der Welpen-Erziehung, denn jetzt sind die Junghunde noch sehr aufnahmefähig.

 

Bis zur 8. Lebenswoche durchlebt der Welpe die sogenannte Prägephase. Eine Zeit, in der er besonders viele Reize verarbeitet. In dieser Zeit wird der Grundstein gelegt, wie der Welpe die Welt aufnimmt und wie gut er später auf seine Umwelt reagiert. Es ist daher wichtig, einen vertrauenswürdigen Züchter zu wählen, der die jungen Hunde entsprechend behandelt.

 

Die Prägephase geht in die Sozialisationsphase über, die etwa bis zur 20. Lebenswoche dauert. In dieser Phase ist der Hund bei Ihnen und muss lernen, welche Regeln es im Haus, im Umgang mit Ihnen, der Familie, fremden Menschen sowie mit anderen Hunden gibt. Auch in der Sozialisationsphase gilt: Früh übt sich.

Jeden Tag Unterricht – es gibt viel zu lernen für einen Welpen

Was steht in der Hundeschule auf dem Lehrplan? Als Neuling in dieser Welt hat der Kleine eine Menge zu lernen.

Die Welpen-Erziehung beinhaltet unter anderem dem Welpen,

  • seinen Namen beizubringen.
  • stubenrein zu erziehen.
  • wichtige Kommandos beizubringen.
  • beizubringen, alleine zu bleiben.

Lassen Sie sich mit dem letzten Punkt gerne ein paar Wochen Zeit. Zunächst muss Ihr Welpe Vertrauen zu Ihnen aufbauen.

Beginnen Sie mit den anderen Übungen parallel. Muten Sie Ihrem Welpen aber nicht zu viel Unterricht auf einmal zu. Fünf bis zehn Minuten pro Trainingseinheit reichen einem ein paar Wochen alten Hund völlig aus. Lesen Sie dazu den Fressnapf-Ratgeber „Welpen alleine lassen“.

Dem Welpen seinen Namen beibringen

Der Kleine lernt seinen Namen zuerst und soll ihn damit verknüpfen: „Aha, jetzt bin ich gemeint! Ich soll meinen Menschen anschauen, denn nun passiert etwas Wichtiges für mich!“

 

Die Umgebung für das Namenstraining sollte ablenkungsfrei und ruhig sein. Auch sollte Ihr Welpe nicht gerade schläfrig und gefüttert sein. Wählen Sie einen Moment aus, in dem Ihr Welpe Sie nicht beachtet und zugleich nicht zu sehr mit einer anderen Aktivität beschäftigt ist. Jetzt sprechen Sie ihn deutlich mit seinem Namen an. Sobald er sie ansieht, wird er belohnt. Das kann, muss aber nicht, ein Leckerli sein, denn Welpen reagieren auch positiv auf Streicheleinheiten oder ein Spiel. Wiederholen Sie die Übung mehrmals täglich. Wenn Sie zwei Welpen erziehen, üben Sie mit beiden getrennt voneinander.

Den Welpen stubenrein erziehen

Die Stubenreinheit des Welpen gehört zu den ersten Erziehungsmaßnahmen überhaupt. Häufig sind ältere Welpen bereits stubenrein, wenn sie zu ihren neuen Besitzern kommen, doch sie können ihre Blase noch nicht gut kontrollieren und müssen sich an die lokalen Begebenheiten ihres neuen Zuhauses gewöhnen. Beginnen Sie mit dieser Unterrichtseinheit vom ersten Tag an.

 

Wichtig ist dabei: Ruhe bewahren und Geduld zeigen, statt zu bestrafen oder anzuschreien, was zum Gegenteil führen wird.

 

Junge Hunde müssen sich ungefähr alle zwei Stunden lösen. Gehen Sie also lieber mit ihm kürzer, dafür aber häufiger nach draußen. Da Hunde nicht gerne ihren Schlafplatz oder ihre Futterstelle verunreinigen, lernen die meisten schnell, sich außerhalb des Hauses zu lösen. Dann heißt es sofort: loben, loben, loben! Sollte doch einmal ein Malheure im Haus passieren, dann schnappen Sie sich den Kleinen und tragen ihn hinaus. Maßregeln Sie ihn höchstens mit einem „Aus!“, ohne eine andere Bestrafung.

 

Ein Tipp: Gehen Sie kurz vor dem Schlafengehen noch einmal mit dem Welpen hinaus. Notfalls helfen dabei spezielle Hunde Training Pads.

Icon Hund erziehen Erziehung

Fressnapf hat für Sie zu diesem wichtigen Thema einen separaten Ratgeber „Welpen stubenrein“ vorbereitet.

Hier zum Ratgeber

Welches sind die wichtigsten Kommandos?

  • „Aus!“ zum Unterlassen einer Aktivität,
  • „Sitz!“ zum Hinsetzen und
  • „Bleib!“ zum Bleiben und Warten,
  • sowie „Komm!“ zum Abrufen.

Beginnen Sie beispielsweise mit dem wichtigen Kommando „Aus!“ oder „Lass es!“. Sie können hierfür auch „Nein!“ benutzen, allerdings ist dies ein im Alltag oft „abgenutztes“ Wort, das die Hunde zu häufig hören.

 

Ein Beispiel: Ihr Welpe soll eine Aktivität wie das Anknabbern von Gegenständen unterlassen und zu einer anderen Handlung übergehen. Sagen Sie das Signalwort mit einer tiefen Stimme und machen Sie ein drohendes Gesicht. Sie werden bemerken, dass Hunde viel sensibler auf Körpersprache als auf Worte reagieren. Wenn Ihr Welpe das Anknabbern unterlässt – zunächst vielleicht eher aus Überraschung –, schauen Sie ihn freundlich an und loben ihn sofort. Gegebenenfalls bieten Sie ihm einen welpengerechten Kauknochen an.

 

Bei den anderen Kommandos loben Sie Ihren Hund, wenn er auf das Signalwort das richtige Verhalten zeigt. Wenn er auf Sie zufällig zuwatschelt, dann sprechen Sie sofort das Kommando „Komm!“ und loben ihn dafür. Setzt sich Ihr Welpe vor Ihnen hin, dann sprechen Sie auch hier sofort das Kommando „Sitz!“ und geben ihm eine kleine, für ihn artgerechte, nicht dick machende Belohnung.

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